Warum gepflegte Füße eine Frage der Haltung sind.
Es gibt Dinge, die tun wir für die Außenwelt. Die neue Handtasche, der Lippenstift, der Mantel. Sie sind visuelle Signale. Und dann gibt es Dinge, die tun wir ausschließlich für uns selbst.
Meine regelmäßigen Termine zur Fußpflege gehören in die zweite Kategorie. Gerade jetzt im Winter, wenn die Füße monatelang in dicken Wollsocken und schweren Stiefeln verschwinden, fragen mich manche: „Warum machst du das? Das sieht doch keiner.“
Doch. Ich sehe es. Und viel wichtiger: Ich fühle es.
Ein Geschenk, das man nicht greifen kann.
Für mich ist dieser Termin ein fester Bestandteil im Kalender, an dem nicht gerüttelt wird. Es ist meine Quality Time. Es ist ein Akt der Selbstliebe, der nichts mit der Jahreszeit zu tun hat. Ich pflege meine Füße nicht, um sie im Sommer in Sandalen zu präsentieren. Ich pflege sie für mein eigenes Selbstbild.
Es ist dieser kleine, unsichtbare Luxus: Zu wissen, dass unter den Schichten aus Wolle und Leder alles perfekt ist. Es ist kein materielles Geschenk wie eine Tasche, die im Regal verstaubt. Es ist ein Geschenk an mein Körpergefühl. Weil ich es mir wert bin, von Kopf bis Fuß (buchstäblich) gut behandelt zu werden.
Therapie ohne Couch.
Aber dieser Termin ist mehr als nur Pflege. Er ist ein All-in-One-Termin für die Seele. Über die Jahre ist aus einer Dienstleistung eine Freundschaft gewachsen. Der Behandlungsstuhl wird zum Kaffeetisch.
Es ist meine definierte „Mädelszeit“. Hier muss ich nicht die Mentorin sein, nicht die Strategin, nicht die „Protagonistin“. Hier darf ich einfach Mila sein. Wir quatschen, wir lachen, und ja – wir lästern auch mal herrlich befreit.
Alles kann, nichts muss.
In einer Welt, die oft so schwer und bedeutungsschwanger ist, genieße ich diese Leichtigkeit. Es muss nicht immer jedes Gespräch tiefgründig sein. Manchmal ist das heilsamste Gespräch das, bei dem man Tränen lacht und den Alltag komplett ausblendet. Es sind andere Welten, andere Perspektiven und eine Zeit, in der das Handy schweigt.
Wenn ich nach einer Stunde wieder auf die Straße trete, gehe ich anders. Leichter. Auf gepflegten Füßen und mit einer Seele, die einmal tief durchatmen durfte.
Impuls für dich:
Was ist dein „unsichtbarer Luxus“? Tust du Dinge nur, wenn andere sie sehen, oder gönnst du dir Pflege auch im Verborgenen?
Buch dir diesen Termin. Nicht für den Sommer. Sondern für dich.
